Web3 Branding: Vertrauen aufbauen in einer blockchain-basierten Zukunft

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Datum
11 März, 2025
Autor
Tony
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Vor wenigen Jahren war Web3 in aller Munde: NFTs, Metaverse und digitale Landkäufe bestimmten die Schlagzeilen. Heute ist der Hype abgeflaut – doch die Technologien dahinter entwickeln sich weiter. Blockchain, Smart Contracts und dezentrale Identitäten eröffnen Marken neue Möglichkeiten. Die entscheidende Frage lautet nicht mehr, ob Web3 relevant ist, sondern wie Marken darin Vertrauen, Transparenz und eine glaubwürdige digitale Identität schaffen können.

Vertrauen im Web3

Traditionell wurde Vertrauen in Marken durch konsistente Kommunikation und klare Nutzerführung aufgebaut. Im Web3 jedoch verschieben sich die Mechanismen. Vertrauen entsteht durch Nachvollziehbarkeit, geteilte Ownership und nutzerkontrollierten Zugang. Die Blockchain als offenes Register ermöglicht es, jede Transaktion zu prüfen – eine Chance für Marken, Transparenz aktiv zu nutzen, sei es durch Nachweise für nachhaltige Beschaffung, Spendenflüsse oder CO₂-Kompensation.

NFTs entwickeln sich zu digitalen Identitäts-Assets: Event-Tickets, exklusive Mitgliedschaften oder sogar Co-Ownership-Modelle, bei denen Nutzer einen Teil einer Marke oder eines Erlebnisses besitzen. Wallets werden zum neuen Login und ersetzen klassische E-Mail-Passwörter – ein universeller, datensicherer Zugang, der Identität und Präferenzen bündelt.

Ein Framework für Web3-Branding

Für Marken, die überlegen, ob und wie sie im Web3 aktiv werden sollen, bietet sich ein stufenweiser Ansatz an.

Zunächst gilt es, die Relevanz zu prüfen: Passt Web3 überhaupt zur Zielgruppe? Gibt es Bedürfnisse nach Transparenz, digitalem Besitz oder Mitgliedschaftsmodellen? Branchen wie Finanzen, Kunst, Gaming, Mode oder Community-Plattformen bieten besonders großes Potenzial.

Darauf folgt die Ideenentwicklung. Sinnvolle Use Cases sind etwa NFT-basierte Loyalitätsprogramme, die exklusiven Zugang oder Belohnungen gewähren, digitale Abzeichen für die Teilnahme an Events oder die lückenlose Dokumentation von Lieferketten auf der Blockchain. Wichtig ist, dass jedes Token einen echten Nutzen hat und nicht als Gimmick wahrgenommen wird.

Ein weiteres zentrales Element ist die Nutzerfreundlichkeit. Web3 ist nach wie vor komplex, und technische Hürden schrecken viele Menschen ab. Marken sollten Onboarding vereinfachen, Fiat-Zahlungen ermöglichen und stets auch Web2-Zugänge parallel anbieten. Ziel ist es, Barrieren abzubauen und Technologie nahtlos in den Alltag zu integrieren.

Schließlich geht es um einen durchdachten Launch. Transparenz über Risiken, klare Kommunikation von Mehrwerten und die Nutzung geprüfter Plattformen sind Pflicht. Ebenso wichtig ist es, die Community einzubeziehen, denn im Web3 erwarten Nutzer nicht nur Inhalte zu konsumieren, sondern aktiv an der Weiterentwicklung einer Marke beteiligt zu sein.

Beispiele aus der Praxis

Einige Marken zeigen bereits, wie Web3 Branding klug umgesetzt werden kann. Starbucks etwa hat sein Treueprogramm mit NFT-basierten „Journey Stamps“ erweitert, die einzigartige Erlebnisse bieten, ohne das Buzzword „Krypto“ in den Vordergrund zu stellen. Clinique nutzt NFTs, um Community-Engagement zu belohnen und exklusive Produktdrops zu ermöglichen. Künstlerinnen wie VÉRITÉ binden ihre Fans durch NFT-basierte Co-Ownership an Musiklizenzen – ein Modell, das auf Transparenz und geteilter Wertschöpfung basiert.

Diese Beispiele zeigen, dass es nicht um spekulative Krypto-Projekte geht, sondern um Marken- und Nutzererlebnisse, die durch Blockchain-Technologie erweitert werden.

Ausblick: Identität, Loyalität und Co-Creation

Web3 könnte langfristig weniger ein Ziel, sondern vielmehr die unsichtbare Infrastruktur des digitalen Lebens sein. Dezentrale Identitäten ermöglichen es, Daten und Präferenzen sicher und plattformübergreifend zu steuern. Treueprogramme werden interoperabel und verbinden physische mit digitalen Erfahrungen. Communities werden zu Mitgestaltern von Marken, nicht nur zu Konsumenten.

Marken-Equity wird in diesem Modell zu einem geteilten Gut. Nutzerinnen und Nutzer sind nicht nur Kundschaft, sondern Stakeholder einer gemeinsamen Geschichte.

Fazit

Web3-Branding mag noch nicht im Mainstream angekommen sein, doch die Prinzipien – Eigentum, Transparenz und Dezentralisierung – verändern bereits jetzt, wie wir über digitale Markenführung denken. Für Unternehmen, die bereit sind, mit Klarheit, Kreativität und Augenmaß zu experimentieren, eröffnen sich enorme Chancen: tiefere Loyalität, authentische Interaktion und eine Markenidentität, die zukunftssicher ist.

Der Schlüssel liegt darin, klein zu beginnen, menschlich zu bleiben und Systeme zu schaffen, die vertrauenswürdig sind – nicht nur futuristisch klingen.

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